Orks gelten gemeinhin als Fleischfresser, und es wäre vermessen zu behaupten, sie wären insgeheim auch anderer Kost zugeneigt sofern sie die Wahl haben. Haben sie diese nicht greifen sie dennoch zähneknirschend auf Gemüse zurück, häufig als Graseintopf. Meistens geschieht das nach einer verlorenen Schlacht oder einer Phase des Pechs. Dabei können sich die Orks beim Sammeln der Zutaten nicht nur an der Wiese sondern gerne auch am Boden etwas abreagieren.

Die Sonne hatte den Horizont grade so hinter sich gelassen, da wusste Urgh schon, dass der Tag bereits verloren war.

Es war ein mutiger Schachzug gewesen, oder zumindest würden es andere s sehen. Die Elfen-Expedition mit seiner Bande anzugreifen, trotz ihrer zahlenmäßigen Überlegenheit, und ganz zu schweigen vom Höhenvorteil des Feindes, wäre sicher mutig gewesen, wenn er diese Wahl selbst getroffen hätte.

Stattdessen war er gezwungen worden. Erst von den Elfen-Spähern die die Orks auf ihrem Weg am Elfenlager vorbei bemerkt hatten, dann von den übereifrigen Neulingen in seiner Trippe die angegriffen hatten wo eigentlich die sinnvolle wenn auch wenig ehrenhafte Reaktion gewesen wäre zu flüchten.

Immerhin musste er sich jetzt für eine Weile nicht mehr mit neuen Rekruten herumschlagen. Was er von seiner Gruppe hatte retten können hatte sich in sichere Entfernung zurückgezogen, außer Sicht und, wichtiger noch, außer Reichweite der elfischen Maschinerien.

Sie alle waren gebrochen, missmutig und hungrig. Und wie zweifelten wahrscheinlich auch an seiner Führung, so wie es Brauch war. Und sie hatten wohl auch Recht damit. Er hatte sie immerhin in einen Überfall geführt, den seine Gegner nicht gepant hatten, egal wie viel Schuld eigentlich bei den jungen Kriegern unter seinem Kommendo lag, Insbesondere jetzt, wo die Elfen sie über das Schllachtfeld verteilt hatten.

Um etwas seiner verlorenen Ehre wiederherzustellen, und die Form seiner Frauen und Männer zu erhalten, musste der Anführer jetzt seine Leute mit Essen versorgen. Und er wusste auch, wie er das tun musste.

Urgh war sich sicher, dass die Elfen ihn bereits erwpäht hatten als er die Wiese unterhalb ihrer Position betreten hatte, dort, wo seine Truppe aufgerieben worden war.  Der versuchte den Leichen keine Aufmerksamkeit zu schenken. Die Pfeile die in ihnen steckten waren eine ständige Erinnerung daran, dass er sich längst in ihrer Reichweite befand.

Zehn langsame Schritte weiter fand er was er suchte. Eine Blume, wahrscheinlich schön nach den Ansprüchen anderer, aber egeklaft nach seinen eigenen. Ein sauberer Fleck weiß inmitten eines Schlachtfeldes, klein, unaufdringlich und verachtenswert.

Er konzentrierte seinen Zorn, zog seine Kriegsaxt und ließ sie auf die Blume niedergehen. Damit mähte er nicht nur sie um sondern auch ein gutes Stück Gras und sogar ein paar Wurzeln, alles mit einem mächtigen Schlag. Und noch einem. Und noch einem.

Er verlor sein Zeitgefühl, so wie es sein sollte. Urgh hörte erst auf als er die Hand seines Koches auf seiner Schulter spürte. Der stämmige Ork hatte keine Probleme damit sich auf dem Schlachtfeld zu bewegen. Wenn man mit hungrigen Orks umgehen konnte war der Rest einfach.

Der Anführer nickte und ging einen Schritt zurück, so dass der Koch das was von der Blume und dem umgebenden Boden übrig war einsammeln konnte. Er sah Stücke dickerer Wurzeln, und ein paar Würmer und Käfer die aussichtslos versuchten sich in Sicherheit zu bringen.

 

Immerhin würde der Graseintopf so nach etwas schmecken.

 

Graseintopf - Gemüseeintopf mit Nudeln und Kokosmilch

Gemüse gilt unter Orks nicht als sättigend, wird aber dennoch häufig verwendet - für ungebliebte Verwandte oder weil es einfach weg muss bevor es anföngt zu stinken. Als Gemüse sieht ein Ork im Übrigen alles, was sich nicht wehrt wenn man es umbringen will.

Course: Hauptgericht
Cuisine: Orkisch
Servings: 4 ausgehungerte Orks
Author: Jabbado
Ingredients
Das “Gras”
  • 1 Stange Lauch
  • 2 Zwiebeln
  • 1 Zucchini
  • 2 Karotten
Der Rest
  • 3 EL Olivenöl
  • 1,5 l Brühe
  • 2 EL Salz
  • 2 TL Koriander
  • 2 TL Minze
  • 1 EL Currypulver
  • 250 g Nudeln
  • 250 ml Kokosmilch
  • Pfeffer
Instructions
  1. Den Lauch längs in Streifen schneiden (eventuell mit einem Hobel).
  2. Die Zwiebeln halbieren und in Scheiben schneiden, die Zucchini und Karotten raspeln.

  3. Das Gemüse unter häufigem Wenden im Öl anbraten und braun werden lassen.

  4. Dann mit der Brühe auffüllen.

  5. Salz, Koriander, Minze und Currypulver dazugeben und unter Rühren aufkochen lassen.

  6. Die Nudeln in den Eintopf geben und nach Packungsangabe köcheln lassen.

  7. Anschließend Kokosmilch dazugeben und mit Pfeffer abschmecken.
Recipe Notes

Die genaue Zusammensetzung des Eintopfes variiert auch bei den Orks je nach Jahreszeit und Gegend. Es ist also durchaus möglich bestimmte Gemüsesorten weg zu lassen oder durch andere zu ersetzen, die gerade Saison haben. Zudem kann man sich den Verzehr auf Kosten der Authentizität dadurch erleichtern, dass man die Nudeln vor dem Kochen klein bricht.

Eine Fleischeinlage an sich ist gar nicht so selten wie man vielleicht meint. Man muss nur etwas flexibler sein und die Käfer, Spinnen und Schnecken lange genug mitkochen lassen. Wenn man will kann man das durch Speckwürfel annähern.


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Die Idee dahinter

Die traditionelle Zubereitung des Graseintopfes läuft wie folgt ab. Einer oder meherer Orks ziehen los, sichtlich frustriert, bis sie ein Fleckchen Wiese finden, das aus irgendeinem Grund ihren Unmut auf sich zieht – meistens aufgrund einer besonders bunten und großen Blume.

Dann wird sich an diesem Fleckchen abreagiert – meistens mit großen Schwertern oder Äxten. Das Resultat dieses Aktes blindwütiger Zerstörung landet dann in einem großen Topf, wird mit Brackwasser aufgegossen und ordentlich totgekocht.

Denentsprechend variiert der Inhalt des Graseintopfes je nach Region und Stück Gras, das den unentspannten Orks zum Opfer fällt.

 

Wo findet man Graseintopf?

Ähnlich wie der Gebratene Ork ist der Graseintopf ein Rezept, das hauptsächlich von Orks für Orks gekocht wird. Nicht zuletzt, weil es aus der Situation heraus entsteht, und Orks nicht dazu neigen ihren Frust noch durch Gäste zu untermauern.

Dennoch besteht die Möglichkeit, dass Charaktere in den Genuss dieser recht eigenen Mahlzeit kommen, insbesondere wenn sie aus irgendwelchen Gründen von den Orks angeheuert werden um ihnen bei dem Problem zu helfen, das überhaupt zu der Zubereitung des Graseintopfes geführt hat.

 

 

Lasst mich wissen wie euch der Graseintopf geschmeckt hat, wie ihr ihn abgewandelt habt, und wie er ein Teil eurer Abenteuer geworden ist!